30 Jahre YOU COUNT /30ème anniversaire YOU COUNT
von Stiftung YOU COUNT
Hufeisen bringen Glück und Gefahr
Gross war die Erleichterung der rund 100 YOU COUNT-Mitarbeitenden, als sie bei ihrer Ankunft auf das Festgelände die schmucklose, riesige Armeehalle erblickten. Sie garantierte ihnen für die kommenden Stunden Schatten und Kühle, was man in Anbetracht der 30 Grad Aussentemperatur nur allzu gerne annahm.
Nach einem Apéro teilten sich die Teams in zehn Gruppen auf, die in der Folge zehn witzige, herausfordernde, anspruchsvolle, ärgerliche oder teambildende Aufgaben zu meistern hatten. Witzig war es zum Beispiel dann, wenn man Spiegeleier durch die Gegend schmeissen und mit Pfannen auffangen durfte. Ärger verspürte jeder, wenn er die glitschige Seife über ein steiles Brett schieben musste und dabei ein Gratisfrustrationstraining erhielt.
Herausfordernd war es, die Schweiz als Harassenpuzzle zusammenzusetzen, während die Mini-Schildkröten, die man mit einem Salsa-Tanzschritt vorwärtsbewegen konnte, zuweilen eher als nervig betrachtet wurden, da sie kaum das Tempo erreichten, das man sich als ehrgeiziger Sportler wünschte. Erlebnispädagogisch interessant war das wandernde A: Eine Person stellte sich auf ein überdimensionales A und bewältigte, gestützt durch sein Team, welches das A an Seilen in der Balance hielt, eine Strecke, am besten ohne akrobatischen Schabernack oder gar Stürze. Richtig gefährlich wurde es beim Hufeisenwerfen, aber nur für denjenigen, der das Zielhufeisen jeweils wieder in Position bringen musste und dabei auf eine Werfpause seiner Teammitglieder hoffte.
Trotz relativer Kühle floss zuweilen der Schweiss und man fand sich gerne alle paar Zeigerumdrehungen an der Trink- und Zvieristation ein. Bei der Rangverkündigung staunten vor allem die Letztplatzierten, dass es nicht nur für die Besten, sondern auch für sie einen grosszügigen Gutschein der Bergbahnen aus der Region zu gewinnen gab. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Sponsoren!
Nur allzu bald wich der Nachmittag dem Abend und die Trinkstation dem festlich geschmückten Interieur der alten Reithalle. Stiftungsratspräsident Thomas Müller betonte in seiner Rede, dass guter Wein reifen müsse und spielte damit auf das fast schon etwas stolze Alter der Stiftung an – immerhin 30 Jahre waren zu bejubeln.
An runden Tischen hockte man nun zusammen, genoss Speis und Trank, Fleisch und Wein, Veganes und zum Schluss auch noch Süsses, Gespräche und Gelächter. Einen Extraschub gute Laune vermittelte der Kellner Bruno, der plötzlich mit einer bohrmaschinenbetriebenen Pfeffermühle am Esstisch auftauchte oder heimlich ein wenig Aromat aus seiner Hosentasche zauberte. Weil der Abend nicht nur länger, sondern auch wärmer wurde, waren die Gäste auch froh, als er mit seinem selbst fabrizierten Handventilator frische Luft in die zufriedenen Gesichter wehte.
Auch einen festlichen Akt des Abends moderierte Bruno, als er die Direktorin Alexandra Reinalter und die Stiftungsrätin Christine Schär nach vorne bat und ihnen mit seinem unglaublichen Weinkran die Gläser füllte, alles vollautomatisch und mit perfekter Trefferquote. So durfte YOU COUNT in würdiger Form auf 30 Jahre Pädagogik und soziales Engagement anstossen und sich selber etwas verwöhnen lassen.
- Juni 2022, Herbert Roth